Neujahrs-Gespräch mit Ralf Bork

Wir begrüßen das neue Jahr zusammen mit dem Vorsitzenden unseres Gemeindeverbandes Ralf Bork.

Hallo Ralf und ein frohes neues Jahr!

Hallo, ich wünsche den CDU-Mitgliedern und Lesern auf diesem Weg ebenfalls ein gesundes neues Jahr und hoffentlich eines, das ganz ohne Pandemie auskommt und von deutlich weniger Krisen gekennzeichnet sein wird.

Bereits in wenigen Tagen steht die Jahreshauptversammlung der Kronauer CDU an. Warum so früh?

Das ist ganz einfach: Im neuen Jahr steht zusätzlich die Neuwahl des Vorstands heran. Da bei uns Veränderungen anstehen und wir dem zukünftigen Vorstand möglichst viel Zeit für die Umsetzung eigener Ideen für die Herausforderungen im Jahr 2024 geben wollen, haben wir uns entschieden, die Wahl bereits im Januar durchzuführen.

Du sprichst von Veränderungen, welche meinst Du?

Primär die Tatsache, dass ich mich entschieden habe, nicht mehr als Vorsitzender zu kandieren. Die letzten acht Jahre waren für mich eine tolle Zeit. Ereignisreich und auch fordernd und ich möchte diese Zeit keinesfalls missen. An meiner Seite wusste ich immer ein engagiertes Team, das mit mir durch dick und dünn ging. Aber irgendwann ist auch mal die Luft raus. Im Hinblick auf die Kommunalwahl 2024 habe ich mich daher entschieden, den von vielen Mitgliedern gewünschten Verjüngungsprozess auch und besonders in unserem Verband einzuleiten und den Weg für eine altersmäßig jüngere Mannschaft frei zu machen.

Wer wird Dein Nachfolger oder Deine Nachfolgerin?

Innerhalb des Vorstands haben wir uns in den letzten Monaten intensiv mit dieser Frage auseinandergesetzt. Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam für diese Wahl ein tolles Team aufgestellt haben. Dieses werden wir dann zunächst unseren Mitgliedern vorstellen. Daher hoffe ich auf Verständnis, dass die Details erst nach dem 13. Januar von uns öffentlich kommuniziert werden.

Das heißt, Du wirst als Vorstandsmitglied nicht mehr aktiv mitgestalten?

Nein, das heißt dies nicht. Ich selber räume den Stuhl für eine jüngere Parteiführung, habe mich jedoch bereit erklärt, sofern der Bedarf besteht, auch weiterhin für den Vorstand zur Verfügung zu stehen und natürlich mitzumachen.

Dann lass uns auf die letzten acht Jahre zurückblicken. Was hat sich in dieser Zeit im Gemeindeverband bewegt?

Nun, da muss man als einschneidendes Erlebnis natürlich die Bürgermeisterwahl aufführen, die durchaus Auswirkungen auf Größe und Zusammensetzung der Partei hatte. Es war dann doch irritierend, erkennen zu müssen, wie mit Gerüchten und Halbwahrheiten Stimmung gemacht wurde als wir für eine Unterstützung von Frank Burkard entschieden haben. Das empfand ich als sehr traurig und unangemessen, aber das ist wohl der neue Zeitgeist. In diese acht Jahre fielen jedoch auch zwei Bundestagswahlen, zwei Landtagswahlen und eine Kommunalwahl. Das war dann doch insgesamt eine fordernde Zeitspanne, die immer wieder ein enges Zusammenstehen der Vorstandschaft gefordert hat. Diese haben wir durchaus erfolgreich bestanden!

Du sagtest eingangs, Du wünschst den Lesern ein Jahr ohne Krisen. Glaubst Du, uns erwartet ein entspannteres Jahr, als es das vergangene war?

Da bin ich leider ein wenig pessimistisch eingestellt. Nicht nur die kriegerische Auseinandersetzung um die Ukraine wird uns wohl noch lange beeinflussen. Auch so wesentliche Umstände wie die weiterhin bestehende Flüchtlingskrise mit Flüchtlingsbewegungen aus Nahost und Afrika sind noch lange nicht beendet. Und dazu noch ein nicht weg zu leugnender Klimawandel, den wir auch in Europa zu spüren bekommen. Das lässt erahnen, dass vor uns ein Zwang zum Handeln besteht. Allerdings auf der Basis von Recht und Gesetz, nicht von Chaos und Willkür. Denn eines wollen wir dann ja doch alle – Frieden in unserer Umgebung.

Du bist Soldat, wie präsent ist der Krieg in der Ukraine bei Dir und Deiner Familie?

Diese militärische Auseinandersetzung ist für mich jeden Tag präsent und ehrlich gesagt leider vollkommen unverständlich – unverständlich von den auslösenden Beweggründen und absolut unverständlich im Bezug auf eingesetzte Mittel und angegriffene Ziele. Als Soldat in einem internationalen Militärbündnis bin auch ich immer davon ausgegangen, dass staatliche Auseinandersetzungen unter Nutzung militärischer Mittel sich an die Regeln der internationalen Gemeinschaft halten würden von der Haager Landkriegsordnung bis zum Kriegsvölkerrecht. Und dann muss man diese Bilder aus der Ukraine ertragen. Ein Staat setzt Söldnertruppen zusätzlich ein, Militär plündert und brandschatzt, die Zivilbevölkerung ist primäres Ziel grausamer Angriffe. Doch diese Nation trotzt überraschenderweise dem großen roten Bären, vor dem wir immer großen Respekt hatten. Das war und bleibt ein Augenöffner für uns alle. Ich hoffe, dass es ganz schnell zu ernsthaften Friedensverhandlungen kommen und die Souveränität der Ukraine wieder hergestellt wird und wir in Europa wieder Frieden bekommen.

Vielen Dank für Deine Zeit.
Sehr gerne!

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